Engel werden vom Judentum, Christentum und Islam als Geistwesen in (geflügelter) Menschengestalt gesehen, die von Gott erschaffen wurden, diesem untergeordnet sind und als dessen Boten zu den Menschen tätig sind. Es gibt verschiedene Engel und Erzengel, neben dem Erzengel Michael,
der die Heere des Herrn anführt,
den Erzengeln Gabriel, den Botschafter Gottes, sowie
Raphael und Uriel.
Verschiedene Quellen berichten zudem von weiteren Erzengeln. Zu den Engeln, die namentlich im Koran erwähnt werden, gehören Gabriel, der den Propheten die Offenbarungen Gottes übermittelt und Michael
(Sure 2:98–99).
Weiterhin erwähnt der Koran namentlich nicht näher bezeichnete Engel, wie die Wächter über Paradies und Hölle.
Als „Gefallene Engel“ werden gemäß dem biblischen Verständnis von Engeln, jene himmlischen Wesen genannt, die aus den himmlischen Sphären verbannt wurden. Luzifer, der oberste gefallene Engel und Höllenfürst, wollte sich nicht mehr der göttlichen Herrschaft unterordnen.
Er soll ein Kontingent an „gefallenen Engeln“ mit sich genommen haben und diese als Satan regieren. Verschiedene Darstellungen in der christlichen Theologie enthielten zeitweise eine Dämonenlehre als Anhang zur Angelologie, da die Dämonen den gefallenen Engel gleichgestellt wurden. Heutzutage werden Dämonen eher in den Bereich der Magie, oder
Theurgie verortet. Erzengel sind jene himmlischen Boten, die weitreichende göttliche Beschlüsse überbringen bzw. große Ereignisse ankündigen.
Am bekanntesten sind die Erzengel Michael, Gabriel, Raphael und Uriel, wobei in der Bibel nur Michael als Erzengel bezeichnet wird, Gabriel und Raphael werden dagegen immer nur Engel genannt, und Uriel kommt in der Bibel gar nicht vor.
Im sogenannten Henochbuch findet sich eine Vielzahl von Engelsnamen so auch die Vierzahl der Erzengel. In der Angelologie (Lehre von den Engeln) wurde von Theologen bis ins späte Mittelalter über Dasein, Stellung und Zahl der Erzengel diskutiert. Die Erzengel Michael und Gabriel galten als Führer des himmlischen Heeres. Beide wurden gerne zusammen mit Christus angerufen. Gabriel und Michael werden auch im Koran erwähnt. So heißt es in Sure 2:98: „Wenn einer Gott und seinen Engeln und Gesandten und dem Gabriel und Michael feind ist, so ist (umgekehrt auch) Gott den Ungläubigen feind.“ Gabriel hat nach islamischer Auffassung eine größere Bedeutung als Michael, denn er war laut Koran (Sure 2:97) der Überbringer des Korans und Mohammeds besonderer Helfer (Sure 66:4).
Im Henochbuch finden sich ältere apokalyptische Schilderungen wie die in der Offenbarung des Johannes und im Danielbuch. Die Offenbarung wird meist auf etwa 95 n. Chr. datiert, Daniel auf 167 v. Chr. Das Henochbuch wird auf das 3. Jh. v. Chr. datiert und ist somit die älteste bekannte apokalyptische Schrift. Henoch war der Nachkomme Adams in siebenter Generation (1 Mos 5,18–23). Er wurde gemäß der Bibel bei lebendigem Leib in den Himmel entrückt (1 Mos 5, 24) : „Und Henoch wandelte mit Gott, nachdem er Metuschelach gezeugt hatte, 300 Jahre und zeugte Söhne und Töchter. Und alle Tage Henochs betrugen 365 Jahre. Und Henoch wandelte mit Gott; und er war nicht mehr da, denn Gott nahm ihn hinweg.“