Die Apokalypse

Die Apokalypse oder Offenbarung des Johannes ist das letzte und einzige prophetische Buch des Neuen Testaments.


Offb 1,1-3: Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gegeben hat, damit er seinen Knechten zeigt, was bald geschehen muss; und er hat es durch seinen Engel, den er sandte, seinem Knecht Johannes gezeigt. Dieser hat das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi bezeugt: alles, was er geschaut hat. Selig, wer diese prophetischen Worte vorliest und wer sie hört und wer sich an das hält, was geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe. Als Verfasser der Offenbarung gilt traditionell der Apostel Johannes. Nach der christlichen Tradition soll er mit dem Evangelisten Johannes und Verfasser des vierten Evangeliums, dem Johannes Evangelium, identisch sein. Nach der neutestamentlichen Literatur ist eine Identität des Evangelisten mit dem Apostel jedoch umstritten.


Offb 1,9-11: Ich, euer Bruder Johannes, der wie ihr bedrängt ist, der mit euch an der Königsherrschaft teilhat und mit euch in Jesus standhaft ausharrt, ich war auf der Insel Patmos um des Wortes Gottes willen und des Zeugnisses für Jesus. Am Tag des Herrn wurde ich vom Geist ergriffen und hörte hinter mir eine Stimme, laut wie eine Posaune. Sie sprach: Schreib das, was du siehst, in ein Buch und schick es an die sieben Gemeinden: nach Ephesus, nach Smyrna, nach Pergamon, nach Thyatira, nach Sardes, nach Philadelphia und nach Laodizea. Die Schrift ist in Form eines Briefes verfasst und richtet sich mit den sieben Sendschreiben an die oben genannten sieben Gemeinden.


Die prophetischen Visionen des Johannes schildern die Apokalypse folgendermaßen:


In einer Vision des himmlischen Thronsaals (Offb 4–5 ) wird Johannes ein Buch mit sieben Siegeln gezeigt. Das Buch kann nur durch das Lamm Gottes (Jesus Christus) geöffnet werden. Beim Öffnen der ersten vier Siegel erscheint jeweils auf den Ruf „Komm!“ einer der apokalyptischen Reiter und sucht die Menschheit mit seinen Geißeln heim. Nach dem Öffnen des letzten, siebten Siegels tritt für eine halbe Stunde Stille im Himmel ein. Danach bekommen sieben Engel sieben Posaunen, die sie blasen. Danach folgt die Vision der sieben Plagen (oder die „Schalen des Zorns“). Die Schalen des Zorns gehen aus der siebten Posaune hervor und sind Teil des Gerichtshandelns Gottes in der Endzeit. Nach Gottes Befehl werden sie von sieben Engeln über die Erde gegossen.


Offb 15,7: Und eines der vier Lebewesen reichte den sieben Engeln sieben goldene Schalen; sie waren gefüllt mit dem Zorn des Gottes, der in alle Ewigkeit lebt. Die Schalen werden nacheinander über das Land, das Meer, die Flüsse und Quellen, die Sonne, den Thron des Tieres, den Euphrat und über die Luft gegossen und verursachen die sieben letzten Plagen:


  1. An den Menschen mit dem Kennzeichen des Tieres bildet sich ein böses und schlimmes Geschwür.
  2. Das Meer wird zu Blut; alle Lebewesen im Meer sterben.
  3. Alle Flüsse und Quellen werden zu Blut.
  4. Die Sonne versengt die Menschen mit großer Hitze.
  5. Es kommt Finsternis über das Reich des Tieres.
  6. Austrocknung Der Strom Euphrat trocknet aus.
  7. Es folgen Blitze, Donner und ein gewaltiges Erdbeben, Städte stürzen ein, alle Inseln und Berge verschwinden, gewaltige Hagelbrocken stürzen auf die Menschen herab.


Offb 16:12 lautet: „Der sechste Engel goss seine Schale über den großen Strom Euphrat aus, und sein Wasser wurde ausgetrocknet, um den Königen aus dem Osten den Weg zu bereiten.“


Der Euphrat ist neben dem Tigris einer der beiden Hauptflüsse Mesopotamiens. Der Euphrat entspringt in der Türkei und fließt durch Syrien und den Irak, um sich im Schatt al-Arab mit dem Tigris zu vereinen, der in den Persischen Golf mündet. Aber in den letzten Jahren trocknete das Tigris-Euphrat-Flusssystem zunehmend aus. Die Strömung des Flusses hat stark abgenommen und ist an manchen Stellen vollständig ausgetrocknet. Wenn die Entwicklung so weiter geht,  könnten die  Flüsse bis 2040 austrocknen (= 6. Plage). Der Rückgang des Wasserflusses ist in erster Linie auf den Klimawandel zurückzuführen, der zu einem Rückgang der Niederschläge und einem Anstieg der Temperatur geführt hat. Auch der Bau von Staudämmen und anderen Wasserwirtschaftsprojekten hat zur Austrocknung des Flusses beigetragen. Es gibt auch Theorien, die darauf hindeuten, dass das Austrocknen des Flusses auf menschliche Aktivitäten wie Abholzung und Überweidung zurückzuführen ist. Die NASA-Zwillingssatelliten Gravity Recovery and Climate Experiment (GRACE) sammelten 2013 Bilder von diesem Gebiet und stellten fest, dass die Einzugsgebiete von Tigris und Euphrat seit 144 34 Kubikkilometer (2003 Kubikmeilen) Süßwasser verloren hatten.


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