Eins der bekanntesten Wunder, von dem die Bibel erzählt, ist die
Jungfrauengeburt. Mit diesem Ereignis bezeichnet die christliche Theologie, die als Wunder Gottes verkündigte Empfängnis Jesu vom Heiligen Geist und seine Geburt von der Jungfrau Maria. Der Ort der Verkündigung in Nazareth soll das Haus von Maria und Josef gewesen sein. Dort befindet sich heute die Verkündigungsbasilika. Die Geburt Jesu von einer Jungfrau wird im Matthäus und im Lukas-Evangelium erzählt:
Lk 1, 26-38:
Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria. Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.
Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben. Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich. Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.
Mt 1,18–25: 18 Die Geburt Jesu Christi geschah aber so: Als Maria, seine Mutter, dem Josef vertraut[1] war, fand es sich, ehe sie zusammenkamen, dass sie schwanger war von dem Heiligen Geist. 19 Josef aber, ihr Mann, der fromm und gerecht war und sie nicht in Schande bringen wollte, gedachte, sie heimlich zu verlassen. 20 Als er noch so dachte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sprach: Josef, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was sie empfangen hat, das ist von dem Heiligen Geist. 21 Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden. 22 Das ist aber alles geschehen, auf dass erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht: 23 »Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden ihm den Namen Immanuel geben«, das heißt übersetzt: Gott mit uns. 24 Als nun Josef vom Schlaf erwachte, tat er, wie ihm der Engel des Herrn befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich. 25 Und er erkannte sie nicht, bis sie einen Sohn gebar; und er gab ihm den Namen Jesus.
Im Neuen Testament der Bibel werden als Geschwister Jesu mehrmals Jakobus, Joses (oder Josef), Judas und Simon erwähnt: Mt 12,46 bis 50 / Mt 13,55.56 / Mk 3,31 / Mk 6,3 / Mk 15,40 / Joh 19,25/ Joh 2,12 / Joh 7,3.5.10. Was diese „Brüder und Schwestern“Jesu betrifft, gibt es drei Interpretationen. Die Helvidianische - genannt nach dem Traktat gegen Helvidius, das ungefähr um 383 von Hieronymus geschrieben wurde – bekundet, dass die „Brüder und Schwestern“ wirkliche Geschwister Jesu dem Blute nach sind und daher Kinder von Josef und Maria. Die dem Helvidius entgegenstehende Interpretation von Hieronymus folgerte, dass die “Brüder und Schwestern“ Cousins und Kusinen von Jesus sind. Und die Epiphanische, benannt nach dem Bischof von Salamis, Epiphanius, aus dem vierten Jahrhundert, stellte fest, dass die „Brüder und Schwestern“ Kinder Josefs aus einer früheren Ehe sind. Die unterschiedlichen Interpretationen sind wegen des Doppelsinns des Wortes „Bruder“ und „Schwester“ in der althebräischen Sprache möglich. Diese Sprache unterscheidet genauso wie das Aramäische nicht zwischen Blutsbruder und Cousin. Ob es sich tatsächlich um leibliche Geschwister oder nahe Verwandte Jesu von Nazaret handelte, ist umstritten. Die altkirchliche Tradition redet zwar von Brüdern Jesu, lehrt aber daneben auch die Jungfräulichkeit von Maria. Die orthodoxen und katholischen Kirchen halten bis heute daran fest, dass Maria zeit ihres Lebens Jungfrau geblieben sei. Die Geschwister Jesu sind für sie also entweder Kinder von Josef aus erster Ehe oder Kinder von Verwandten von Maria. In zwei Vorfahrlisten wird außerdem Jesu Herkunft aus dem Volk Israel betont. Während es in der Liste bei Matthäus 39-mal hintereinander heißt, der Vater habe, den Sohn gezeugt, wird bei Lukas hervorgehoben, dass Jesus aus Maria hervorgebracht, aber nicht geboren wurde: Mt 1,16: ‚Jakob zeugte den Josef, den Mann Marias; von ihr wurde Jesus geboren, der der Christus genannt wird.‘ Lk 3,23: Er galt als Sohn Josefs. Danach legt das Matthäusevangelium dar, dass Jesus der Messias sei, obwohl er nicht leiblich von König David abstamme. Immerhin sei er gemäß prophetischer Ankündigung in der Stadt Davids geboren worden (Mt 2,1–11 ). Josef, ein Nachfahre Davids, war Jesu Ziehvater, er habe für Maria gesorgt, um seine schwangere Verlobte weder zu beschämen noch zu verstoßen. Maria habe durch das Wirken des Heiligen Geistes empfangen, Mt 1,20: Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Die Ankündigung wird zugleich als Moment der Empfängnis verstanden, nach dem biblischen Grundsatz: Wenn Gott spricht, geschieht, was er sagt. Die Jungfrauengeburt gilt als eigenständiges Mysterium.
Im Koran wird Jesus immer Isa bin Maryam (übersetzt: Jesus, Sohn Marias) genannt. Damit wird seine göttliche Abkunft abgelehnt. Andererseits wird die Jungfräulichkeit Marias übernommen und betont Sure 19:17–21: „Sie trennte sich von ihnen durch einen Vorhang, und Wir schickten ihr Unseren Geist, der sich ihr in der Gestalt eines wohlgeformten Menschen zeigte. Sie sagte: ‚Ich bitte Gott, den Barmherzigen, um Beistand gegen dich. Du mögest gottesfürchtig sein.‘ ‚Ich bin doch ein Bote deines Herrn, damit ich dir einen reinen Sohn beschere.‘ Da sagte sie: ‚Wie könnte ich einen Sohn bekommen, wo mich kein Mann berührt hat und ich nicht unkeusch gewesen bin?‘ Er antwortete: ‚So ist es. Also sprach dein Herr: ‚Das ist mir ein Leichtes. Wir machen ihn zu einem Zeichen für die Menschen als eine Barmherzigkeit von uns.‘ Es ist eine beschlossene Sache.“ Der Heilige Geist, in Gestalt des Erzengels Gabriel, habe Maria diese Botschaft gebracht: Damit teilt der Koran den Glauben an Jesu Zeugung ohne einen biologischen Vater als Wunder Gottes und Zeichen seiner Macht. Wie schon bei der Schöpfung Adams, des ersten Menschen, der keine Eltern hatte, habe Gott nur gesagt: „Sei!“ – und es sei geschehen ( Sure 3:59).
Lange Zeit dachte die Forschung, das es Wirbeltieren unmöglich sei Nachwuchs mit nur einem Erbgut zu erzeugen. Nun wurde heraugefunden das eine nicht-geschlechtliche Fortpflanzung auch in der Tierwelt vorkommt. Diese Fähigkeit zur eingeschlechtlichen Fortpflanzung wird als Parenthogenese („Jungfernzeugung”) bezeichnet. Lange dachte die Forschung, Wirbeltieren (= Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere) sei eine nicht-geschlechtliche Fortpflanzung unmöglich, doch Forscher haben nun herausgefunden, dass einige Wirbeltiere aus besonderen Situationen heraus in der Lage sind, Nachwuchs mit nur einem Erbgut zu erzeugen. Dabei entstehen lebensfähige Nachkommen aus unbefruchteten Eiern. Dazu zählen z. B. Bärtierchen und Fadenwürmer, Rüsselkäfer, Marmorkrebse, manche Schnecken, viele Milben und die Honigbiene, deren männliche Drohnen aus den unbefruchteten Eiern der Bienenkönigin schlüpfen. Eine genetische Untersuchung von Sägefischen an den Küsten Floridas ergab erstaunliche Ergebnisse. Diese Art ist vom Aussterben bedroht. Die Forscher wollten herausfinden, ob es unter den Sägefischen Floridas überhaupt noch genetische Vielfalt gab, oder ob die Tiere ihren Nachwuchs eventuell ständig nur mit Verwandten zeugten? Die Antwort war unerwartet. Drei Prozent der Sägefische hatten nur eine Mutter – sie waren das Resultat von Parthenogenese. Auch in Gefangenschaft haben sich einige Tiere parthenogenetisch fortgepflanzt. So etwa der Weißgepunktete Bambus- und der Kalifornische Schwellhai oder Echsen wie der australische Gecko und eine Reihe von Schlangen. Warum manche Tiere im Zoo auf Parthenogenese umschalten, ist bisher ein Rätsel. Auslöser könnten der fehlende Geschlechtspartner sein, vielleicht auch Viren- und Bakterieninfektionen oder Fehlentwicklungen der Eizelle. In jedem Fall braucht der Embryo aber zwei Chromosomensätze – und sie kommen beide von der Mutter. Wenn ein Ei heranwächst, werden gleichzeitig drei weitere Ei-Zellen gebildet. Sowohl das eigentliche Ei wie auch diese drei Extra-Zellen haben je ihren eigenen Chromosomensatz. Forscher vermuten, dass eine von diesen kleinen Extra-Zellen mit dem Ei verschmilzt und zu einem Embryo wird. Parthenogenese wird nach derzeitigem Wissensstand für höhere Säugetiere, also auch der Mensch als schwierig bis unmöglich angesehen. Grund hierfür ist das sogenannte Imprinting1, welches es wahrscheinlich unumgänglich macht, dass für die vollständige Entwicklung eines Embryos je ein männlicher und ein weiblicher Chromosomensatz zur Verfügung steht. Imprinting ist ein sehr wichtiger Prozess: Die Übernahme von zwei Kopien eines bestimmten Chromosoms von einem Elternteil ohne das entsprechende Chromosom des anderen Elternteils führt normalerweise zum Tod. Auch die Übernahme von zwei Kopien eines Gens der Mutter ohne die entsprechende Kopie des Gens des Vaters (oder umgekehrt) kann schwere Entwicklungsstörungen hervorrufen. Darüber hinaus kann fehlendes Imprinting in somatischen Zellen zu Krebs führen.
Im Labor können Eizellen heute zwar zur Zellteilung animiert werden. Diese pluripotenten Zellen verfügen auch über Stammzelleigenschaften, können sich nach bisherigen Erkenntnissen jedoch nicht zu einem lebensfähigen Embryo entwickeln. Bei Säugetieren wurde bisher nur ein einziger Fall von Parthenogenese bekannt, als vor mehr als zweitausend Jahren in einem Stall bei Bethlehem die Jungfrau Maria Jesus zur Welt brachte. Wie das möglich war, kann die Wissenschaft nicht beantworten.
Die Jungfernzeugung der Jungfrau Maria bleibt also ein Rätsel, genauer gesagt ein Wunder der Bibel.
Der Stab des Mose hat einige der erstaunlichsten Wunder geschaffen, über die in der Bibel berichtet wird. Moses benutzte ihn, für das Schlangenwunder oder um Ägypten mit den sieben Plagen zu strafen oder um das Rote Meer zu teilen.
Ex 4, 1-4:
Mose antwortete: Was aber, wenn sie mir nicht glauben und nicht auf mich hören, sondern sagen: Jahwe ist dir nicht erschienen?Der Herr entgegnete ihm: Was hast du da in der Hand? Er antwortete: Einen Stab. Da sagte der Herr: Wirf ihn auf die Erde! Mose warf ihn auf die Erde. Da wurde der Stab zu einer Schlange und Mose wich vor ihr zurück. Der Herr aber sprach zu Mose: Streck deine Hand aus und fasse sie am Schwanz! Er streckte seine Hand aus und packte sie. Da wurde sie in seiner Hand wieder zu einem Stab.
In Kana (Kafarnaum?) vollbringt Jesus sein erstes Wunder. Im Johannesevangelium wird erzählt wie Jesus von Nazaret als Gast einer Hochzeitsfeier Wasser in Wein verwandelt.
Joh 2,1–12: Am dritten Tag fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt und die Mutter Jesu war dabei. Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen. Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr. Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen. Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut! Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der Reinigungsvorschrift der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr hundert Liter. Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis zum Rand. Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist. Sie brachten es ihm. Er kostete das Wasser, das zu Wein geworden war.
Das „Wasser aus dem Felsen“, das Wasserwunder in Mara, die Wachtel-Manna-Erzählung und der brennende Dornbusch am Horeb, sind weitere Wunder, von denen die Bibel erzählt.
Das Wasser aus dem Felsen (Wasser von Meriba):
Ex 17,1-7:
Die ganze Gemeinde der Israeliten zog von der Wüste Sin weiter, von einem Rastplatz zum andern, wie es der Herr jeweils bestimmte. In Refidim schlugen sie ihr Lager auf. Weil das Volk kein Wasser zu trinken hatte, geriet es mit Mose in Streit und sagte: Gebt uns Wasser zu trinken! Mose aber antwortete: Was streitet ihr mit mir? Warum stellt ihr den Herrn auf die Probe? Das Volk dürstete dort nach Wasser und murrte gegen Mose. Sie sagten: Warum hast du uns überhaupt aus Ägypten hierher geführt? Um uns, unsere Söhne und unser Vieh verdursten zu lassen? Mose schrie zum Herrn: Was soll ich mit diesem Volk anfangen? Es fehlt nur wenig und sie steinigen mich. Der Herr antwortete Mose: Geh am Volk vorbei und nimm einige von den Ältesten Israels mit; nimm auch den Stab in die Hand, mit dem du auf den Nil geschlagen hast und geh! Dort drüben auf dem Felsen am Horeb werde ich vor dir stehen. Dann schlag an den Felsen! Es wird Wasser herauskommen und das Volk kann trinken. Das tat Mose vor den Augen der Ältesten Israels. Den Ort nannte er Massa und Meriba (Probe und Streit), weil die Israeliten Streit begonnen und den Herrn auf die Probe gestellt hatten, indem sie sagten: Ist der Herr in unserer Mitte oder nicht? Das Schlagen des Felsens am Berg Horeb und das Hervorstürzen des Wassers klingt wie ein Wunder, ist aber ein natürlicher Vorgang. In der Wüste gibt es Stellen, wo Wasser aus dem Felsen sprudelt. Das ist überall dort, wo verschieden hartes Gestein aufeinandertrifft und sich Wasser ansammeln kann, das bei einer Erschütterung, zum Beispiel durch Schlagen auf die Gesteinsfuge, an die Oberfläche kommt. Die glatte, harte Oberfläche, die sich z. B. auf verwittertem Kalkstein immer bildet, zerplatzt durch einen heftigen Schlag und zerfällt. Damit wird das weiche Gestein darunter freigelegt und aus den Poren kann Wasser austreten. Merida ist eine Oase, die an der Südgrenze Judas zur Wüste (Zin), nahe dem Karawanenort (Kadesch) lokalisiert wird.
So
Num 20,1:
Im ersten Monat kam die ganze Gemeinde der Israeliten in die Wüste Zin und das Volk ließ sich in Kadesch nieder.
Num 20,11:
Dann hob er seine Hand hoch und schlug mit seinem Stab zweimal auf den Felsen. Da kam Wasser heraus, viel Wasser, und die Gemeinde und ihr Vieh konnten trinken.
Num 20,13-14:
Das ist das Wasser von Meriba (Streitwasser), weil die Israeliten mit dem Herrn gestritten haben und er sich als der Heilige erwiesen hat. Mose schickte von Kadesch aus Boten zum König von Edom und ließ ihm sagen: So sagt dein Bruder Israel: Du kennst alle Mühsal, die uns getroffen hat.
Das Wasserwunder in Mara: Ex 15,23-25: Als sie nach Mara kamen, konnten sie das Wasser von Mara nicht trinken, weil es bitter war. Deshalb nannte man es Mara (Bitterbrunn). Da murrte das Volk gegen Mose und sagte: Was sollen wir trinken? Er schrie zum Herrn und der Herr zeigte ihm ein Stück Holz. Als er es ins Wasser warf, wurde das Wasser süß. Dort gab Gott dem Volk Gesetz und Rechtsentscheidungen und dort stellte er es auf die Probe. Die Erklärung ist einleuchtend. Der Grund für das bittere Wasser liegt in der Zusammensetzung der im Wasser enthaltenen Mineralstoffe. Sie prägen den Geschmack des Wassers. Es gibt vier Grundrichtungen: Natrium schmeckt salzig, Magnesium bittersüßlich, Calcium schmeckt seifig, kalkig. Das Wasser von Mara war stark magnesiumhaltig. Um das Wasser trinkbar zu machen, nutzte Moses das uralte Prinzip der Ionenaustauscher. Uraltes Wissen, dessen chemische Hintergründe natürlich noch nicht verstanden wurden. Durch Einlegen von altem Holz gelingt die Überführung von bitterem in trinkbares Wasser, denn verrottete Zellulose ist ein guter Austauscher für Magnesium-Ionen.
Der brennende Dornbusch am Horeb:
Ex 3,2-3:
Mose weidete die Schafe und Ziegen seines Schwiegervaters Jitro, des Priesters von Midian. Eines Tages trieb er das Vieh über die Steppe hinaus und kam zum Gottesberg Horeb. Dort erschien ihm der Engel des Herrn in einer Flamme, die aus einem Dornbusch empor schlug. Er schaute hin: Da brannte der Dornbusch und verbrannte doch nicht.
Auch dieses Wunder hat eine natürliche Ursache. Ein Experte für die biblische Pflanzenwelt,
Dr. Harold Moldenke
erklärt das Phänomen des brennenden Busches, mit einem Gewächs der Gaspflanzen oder fraxinella. Der
Dictamnus albus ist ein schnell wachsendes Kraut von ca. 1 Meter Höhe, mit Rispen von Purpurblüten. Die ganze Pflanze ist mit winzigen Öldrüsen besetzt. Diese äußerst flüchtige ÖL entweicht ständig und kann sich an heißen Tagen oder bei Annäherung mit einem offenen Licht plötzlich entflammen. Als Vorbild für den brennenden Dornbusch in der Bibel kommt der Diptam aber kaum infrage, weil er keine Dornen hat. Eine andere Pflanze, die infrage kommt, ist der karmesinrot blühende Mistelzweig
(Loranthus acaciae), überall im Sinai auf Akazienbüschen wächst. Wenn diese Mistel in voller Blüte steht, so erscheint der Busch durch ihre leuchtenden, flammenden Farben wie in Feuer gehüllt. Im Katharinenkloster auf dem Sinai wird noch heute ein Busch der Brombeerart
Rubus sanctus (Heilige Brombeere) als Ableger des brennenden Busches verehrt.
Manna (Himmelsbrot), die Speise, die den Israeliten auf ihrer 40-jährigen Wanderschaft durch die Wüste als Nahrung diente, fiel nachts auf den Wüstenboden und konnte des Morgens aufgesammelt werden. Sie war leicht verderblich und durfte nicht aufgespart werden. Im 2. Buch Mose Ex 16, 1-35 steht geschrieben:
Die Hebräer wussten, dass es eine "weiße Form von Gold" gibt, dass aber seit der Zerstörung des ersten jüdischen Tempels in Jerusalem nur wenige wussten, wie es herzustellen sei. In der Alchimie gilt es als “Calx des Goldes”, aus dem der metallische Sulphur, der wahre Goldschwefel, der rote Löwe (Ignis) extrahiert wird. Manna ist im chemischen Sinne monoatomisches Gold. Es ist nicht zu verwechseln mit kolloidales Gold oder Aurum. Es besteht nicht aus Kolloiden, sprich nanogroßen Partikeln, sondern aus Salzen.
Das Wunder der Entrückung
Um das Wunder der Entrückung zu verstehen, empfiehlt sich die folgende Unterscheidung:
Im Buch Genesis gibt es zwei überlieferte Schöpfungsgeschichten: Eine priesterliche Überlieferung und eine nicht priesterliche Überlieferung. Letztere (auch Jahwist) umfasst den Text Gen 2,4b–25 und ist die im Bibeltext zweite, vermutlich aber ältere der beiden voneinander verschiedenen Schöpfungsgeschichten. In der Bibel geht die sogenannte priesterliche Überlieferung Gen 1,1–2,4a der nicht priesterlichen Überlieferungen voraus.
Henoch ist nach der nicht priesterlichen Schöpfungsgeschichte ein Sohn Kains und zugleich eine Stadt, die Kain erbaut und nach seinem Sohn benannt hat. So Gen 4,17: Kain erkannte seine Frau; sie wurde schwanger und gebar Henoch. Kain wurde Gründer einer Stadt und benannte sie nach seinem Sohn Henoch. Die priesterliche Überlieferung stellt Henoch dagegen in eine genealogische Linie, die von Adam über Set zu Noah führt; dabei nimmt er in diesem Stammbaum die siebte Stelle ein: Gen 5,21-24 „Henoch war 65 Jahre alt und zeugte Metuschelach. Nach der Geburt Metuschelachs ging Henoch seinen Weg mit Gott noch dreihundert Jahre lang und zeugte Söhne und Töchter. Die gesamte Lebenszeit Henochs betrug dreihundertfünfundsechzig Jahre. Henoch war seinen Weg mit Gott gegangen, dann war er nicht mehr da; denn Gott hatte ihn aufgenommen. Dieses Ereignis wird als Entrückung bezeichnet, ein religiöses Wunder, wobei eine Person leibhaftig aus der irdischen Erscheinungswelt in eine himmlische Sphäre versetzt wird. Sowohl im alten als auch im neuen Testament werden solche Ereignisse beschrieben.
Im Alten Testament findet sich über Henoch nur ein kurzer Absatz in Gen 5, 24: Henoch war seinen Weg mit Gott gegangen, dann war er nicht mehr da; denn Gott hatte ihn aufgenommen. Das deuterokanonische Buch der Weisheit erwähnt Henoch nicht namentlich, spielt aber offensichtlich auf ihn an: Weish 4,7,11: Der Gerechte aber, kommt auch sein Ende früh, geht in Gottes Ruhe ein. Denn ehrenvolles Alter besteht nicht in einem langen Leben / und wird nicht an der Zahl der Jahre gemessen. Mehr als graues Haar bedeutet, für die Menschen die Klugheit / und mehr als Greisenalter wiegt ein Leben ohne Tadel. Er gefiel Gott und wurde von ihm geliebt; / da er mitten unter Sündern lebte, wurde er entrückt. Er wurde weggenommen, / damit nicht Schlechtigkeit seine Einsicht verkehrte / und Arglist seine Seele täuschte.
Im neuen Testament wird noch mal betont, dass Henoch „aufgrund des Glaubens“ entrückt wurde und nicht sterben musste und dass er vor seiner Entrückung das Zeugnis erhielt, dass er Gott gefiel. So Heb 11,5: Durch den Glauben ward Henoch weggenommen, dass er den Tod nicht sähe, und ward nicht gefunden, darum, dass ihn Gott wegnahm; denn vor seinem Wegnehmen hat er Zeugnis gehabt, dass er Gott gefallen habe.
Das
äthiopische Henochbuch
(oder Erstes Henochbuch) umfasst eine umfangreiche Sammlung apokalyptischer Henoch-Traditionen, die nicht in der Bibel enthalten sind. Große Teile des in der aramäischen Originalsprache verfassten Henochbuches wurden in den Höhlen von Qumran gefunden.
Außer bei Henoch
kommen Entrückungen nur noch zwei weitere Male im biblischen Umfeld vor, nämlich beim Propheten
Elija sowie
Jesus Christus
(bei Mose wurde das Grab nicht gefunden, weshalb auch dort über eine Entrückung spekuliert wird).
Im 2. Buch der Könige
steht geschrieben, wie der
Prophet Elija entrückt wird: 2 Kön 2,11:
Während sie miteinander gingen und redeten, erschien ein feuriger Wagen mit feurigen Pferden und trennte beide voneinander. Elija fuhr im Wirbelsturm zum Himmel empor.
Die Propheten Jesaja und Ezechiel beschreiben ebenfalls Entrückungen im Zusammenhang mit ihrer jeweiligen göttlichen Berufung. Die zu den Apokalypsen zählende Himmelfahrt Jesajas (AscJes) besteht aus zwei klar voneinander zu unterscheidenden Teilen: dem »Martyrium Jesajas« (1–5) und der »Vision Jesajas« (6–11). Kapitel 1 bis 5 enthält das Martyrium des Jesaja unter König Manasse.) Die Kapitel 3,13 – 4,18 enthalten einen Ausblick auf das Kommen Christi. Jesaja prophezeite das erste und zweite Kommen des künftigen Messias. Mit dem Kommen des Messias in der Endzeit und der Errichtung des Gottesreiches auf der Erde wird für Israel und Juda eine Zeit der Wiederherstellung anbrechen. Kapitel 6 bis 11 enthält die Himmelfahrt des Jesaja: Jesaja steigt auf durch die sieben Himmel und schaut den Abstieg und Aufstieg Christi: 6,10. Und während er durch den Heiligen Geist redete, indem alle zuhörten, schwieg er (plötzlich) still, und sein Bewusstsein ward von ihm genommen, und er sah die Männer nicht (mehr), die vor ihm standen; 11. und seine Augen waren geöffnet, aber sein Mund war stumm, und das Bewusstsein seiner Körperlichkeit war von ihm genommen, 12. aber sein Odem war (noch) in ihm, denn er sah ein Gesicht. 13. Und der Engel, der entsandt war, ihn schauen zu lassen, gehörte nicht zu diesem Firmament und nicht zu den Engeln der Herrlichkeit dieser Welt, sondern er war aus dem siebenten Himmel gekommen. 14. Und das Volk, welches herumstand, mit Ausnahme des Kreises der Propheten, meinte (nicht), dass der heilige Jesaja hinauf genommen sei.
In bestimmten kirchlichen Kreisen besteht der Glaube an eine direkte Entrückung der Gemeinde Jesu, der wahren Christen in den Himmel, bevor die große Drangsal , die Endzeit der Welt beginnt. Über den Zeitpunkt der Entrückung soll Jesus selbst gesagt haben: Mt 24,42: So wacht nun, da ihr nicht wisst, in welcher Stunde euer Herr kommt!
Die erste klare Verheißung dieser großen Entrückung findet sich im Evangelium nach Johannes: Joh 14,3 „Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin“.
Der 1. Brief des Apostels Paulus an die Thessalonicher 4 enthält die ausführlichste Lehre über die Entrückung der Gemeinde Jesu im NT: 1 Thess 4, 13-18: Wir wollen euch aber, Brüder, nicht in Unkenntnis lassen über die Entschlafenen, damit ihr nicht betrübt seid wie die Übrigen, die keine Hoffnung haben. 14 Denn, wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und auferstanden ist, wird auch Gott ebenso die Entschlafenen durch Jesus mit ihm bringen. 15 Denn dies sagen wir euch in einem Wort des Herrn, dass wir, die Lebenden, die übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, den Entschlafenen keineswegs zuvorkommen werden. 16 Denn der Herr selbst wird, wenn der Befehl ergeht und die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallt, vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen. 17 Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zusammen mit ihnen entrückt werden in Wolken, zur Begegnung mit dem Herrn, in die Luft, und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit. 18 So tröstet nun einander mit diesen Worten!
Auch der Islam beschreibt Entrückungen, so z. B. in Sure 17,1 die Himmelfahrt Mohammeds. Bis ins 19. Jahrhundert spielte die Entrückung für die christliche Lehre keine große Rolle und wurde meist als Beschreibung von der zweiten Wiederkunft Christi verstanden.
In der Bibel wird möglicherweise eine UFO-Sichtung beschrieben. Im Buch Ezechiel Ez 1,4 wird erzählt, wie dem Ezechiel die Herrlichkeit des Herrn auf seinem Thronwagen, der Merkaba mit den Cherubim, erscheint:
4) „Ich sah: Ein Sturmwind kam von Norden, eine große Wolke mit flackerndem Feuer, umgeben von einem hellen Schein. Aus dem Feuer strahlte es wie glänzendes Gold. Mitten darin erschien etwas wie vier Lebewesen. …. Neben jedem der vier sah ich ein Rad auf dem Boden. Die Räder sahen aus, als seien sie aus Chrysolith gemacht. Alle vier Räder hatten die gleiche Gestalt. Sie waren so gemacht, dass es aussah, als laufe ein Rad mitten im andern. Sie konnten nach allen vier Seiten laufen und änderten beim Laufen ihre Richtung nicht. Ihre Felgen waren so hoch, dass ich erschrak; sie waren voll Augen ringsum auf allen vier Rädern. … Zwischen den Lebewesen war etwas zu sehen wie glühende Kohlen, etwas wie Fackeln, die zwischen den Lebewesen hin- und herzuckten. Das Feuer gab einen hellen Schein und aus dem Feuer zuckten die Blitze.“
Bei Ez 1,21, 26 heißt es weiter:
21) „Gingen die Lebewesen, dann liefen auch die Räder; blieben jene stehen, dann standen auch sie still. Hoben sich jene vom Boden, dann hoben sich die Räder zugleich mit ihnen; …. Über den Köpfen der Lebewesen war etwas wie eine gehämmerte Platte befestigt, furchtbar anzusehen, wie ein strahlender Kristall, oben über ihren Köpfen. Unter der Platte waren ihre Flügel ausgespannt, einer zum andern hin. 26) „Oberhalb der Platte über ihren Köpfen war etwas, das wie ein Saphir aussah und einem Thron glich. Auf dem, was einem Thron glich, saß eine Gestalt, die wie ein Mensch aussah. Oberhalb von dem, was wie seine Hüften aussah, sah ich etwas wie glänzendes Gold in einem Feuerkranz.“
Die Beschreibung Ezechiels wird von Anhängern der Präastronautik als Beleg für eine frühere außerirdische Präsenz auf der Erde gesehen. Prophet Hesekiels Gotteswagen soll die Landefähre eines außerirdischen Raumschiffs gewesen sein. Der Nasa-Ingenieur Joseph F. Blumrich, Mitkonstrukteur der Saturn und Leiter der Abteilung »Projektkonstruktion« der amerikanischen Raumfahrtbehörde interpretierte die Schilderung Ezechiels aus Sicht eines Ingenieurs und errechnete die konstruktiven Einzelheiten eines reaktorgetriebenen UFOS. Ezechiel hatte in Chebar (Babylon) seine erste Gotteswagen-Vision. Er sah ein festes Gewölbe in einer feurigen Wolke herabschweben, das von vier geflügelten Wesen getragen wurde. Die Wesen hatten metallene Füße und je ein Rad. An der Oberseite des Gewölbes, das Hesekiel meist »Lichtglanz des Herrn« nennt, sah der Prophet ein thronähnliches Gebilde und darauf eine »Gestalt, die wie ein Mensch aussah«. Die Gestalt sprach ihn an. Das Erlebnis wiederholte sich in ähnlicher Form zwischen 593 und 591 noch zweimal und ereignete sich ein viertes Mal etwa 20 Jahre späte, also um 572. Beim dritten und vierten Mal, also um 591 und 572. fühlte Ezechiel sich vom Chebar-Kanal nach Jerusalem entführt. Hesekiels Gotteswagen sei, vermutete Blumrich, ein echtes Himmelsgefährt gewesen: das Raumschiff fremder Astronauten. Ezechiel habe bei der Beschreibung des Raumschiffs zwar bildhafte Vergleiche benutzen müssen, weil ihm jegliche Erfahrung von Raumfahrttechnik fehlte, doch habe er die Bauteile des Raumschiffs und deren Funktionen mit »verblüffender Genauigkeit« beschrieben. Eine ingenieurmäßige Überprüfung des Hesekiel-Berichts erbrachte angeblich den Beweis für die technische Korrektheit und für die Realität der von Hesekiel beschriebenen Raumschiffe. In seiner Vermutung, dass Hesekiels »festes Gewölbe« ein Landefahrzeug gewesen war, das von einem außerirdischen Raumschiff abgesetzt worden war, sah sich Blumrich letztendlich bestätigt.
1) Im Gegensatz zur klassischen Vererbung nach den mendelschen Regeln ist beim Imprinting die Genexpression (= Aktivierung der genetischen Substanz zur Ausbildung von Strukturen und Funktionen der Zelle ) der unterschiedlichen Genvariationen (= Allele) abhängig vom jeweiligen elterlichen Ursprung. Das bedeutet, dass einzelne väterliche oder mütterliche Gene in ihrer Genfunktion gehemmt bzw. verstärkt werden können. Im Extremfall ist nur das von der Mutter stammende bzw. nur das vom Vater stammende Gen aktiv.