Jesus Wiederkunft

Im Neuen Testament wird der Tag, der Wiederkunft Jesu Christi auch als Tag des Herrn bezeichnet. Dieser Tag ist, wie im Alten Testament, der Tag, an dem Gott über die Welt Gericht hält. So Jesaja 2,12: Denn der Tag des Herrn der Heere kommt / über alles Stolze und Erhabene, / über alles Hohe - es wird erniedrigt. Amos 5,18: Weh denen, die den Tag des Herrn herbeisehnen. / Was nützt euch denn der Tag des Herrn? / Finsternis ist er, nicht Licht. 20: Ja, Finsternis ist der Tag des Herrn, nicht Licht, / ohne Helligkeit ist er und dunkel. Der Tag des Herrn umfasst das Kommen des Herrn auf die Erde (mitsamt den einleitenden Gerichten) und die gesamte Zeit des 1000-jährigen Reiches. Die am Berg Sinai durch Mose übergebenen Gebote sind der Wille Gottes. Alle Propheten Israels dienen der Erinnerung an diesen Willen. So auch das Zwölfprophetenbuch des Tanach. Die zwölf Propheten sind die Künder Gottes an sein Volk. Dabei bilden der Prophet Hosea und der Prophet Maleachi den Anfangs- und Endpunkt dieser fortlaufenden Botschaft Gottes an Israel in dessen Geschichte. Die Schlussverse des Zwölfprophetenbuchs (Dodekapropheton) sind gleichzeitig die Schlussworte des Alten Testaments. Maleachi 3,22–24: Denkt an das Gesetz meines Knechtes Mose; am Horeb habe ich ihm Satzung und Recht übergeben, die für ganz Israel gelten. Bevor aber der Tag des Herrn kommt, der große und furchtbare Tag, seht, da sende ich zu euch den Propheten Elija. Er wird das Herz der Väter wieder den Söhnen zuwenden und das Herz der Söhne ihren Vätern, damit ich nicht kommen und das Land dem Untergang weihen muss. Demgemäß kündet der letzte Abschnitt im Buch Maleachi den bereits im Buch Amos 5 angedrohten Tag des Herrn– das Endgericht Gottes über Israel und die Völker – als Vernichtung der Frevler und Rettung der Gerechten an. Der Prophet Maleachi kündigt auch die Wiederkunft Elijas als Wegbereiter des Messias an. Der Prophet Elija war während der Regierungszeitzeit der Könige Ahab und Ahasja tätig. Ahasja regierte nur wenige Monatelang im Jahr 842 v. Chr. oder 841 v. Chr. Er erkrankte infolge eines Sturzes. In der Folge ließ er den Gott von Ekron, Baal-Sebub (Beelzebub), über sein Schicksal befragen. Dies kritisierte der Prophet Elija, da der König JHWH hätte befragen sollen. Er prophezeite dem König, dass dieser von seiner Krankheit nicht mehr genesen werde. Eine Prophezeiung, die eintrat, den Ahasja starb bald darauf. Über den Propheten Maleachi selbst ist nichts bekannt. Als Personenname ist Maleachi aber auf einem Krughenkel aus dem eisenzeitlichen Arad belegt.


In der Bibel und im Christentum wird die endzeitliche Wiederkunft Jesu Christi als Parusie bezeichnet. Parusie im biblischen Sinn übersetzt bedeutet Offenbarung. In der Offenbarung des Johannes , Kapitel 22 steht geschrieben: Offb 22,12-13: Siehe, ich komme bald und mit mir bringe ich den Lohn und ich werde jedem geben, was seinem Werk entspricht. Ich bin das Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende. Die Offenbarung des Johannes ist das einzige insgesamt apokalyptische Buch, das in den Kanon des Neuen Testaments aufgenommen wurde.


 
In Kurzform:

Das Buch mit den sieben Siegeln (Das Lamm (Jesus Christus) bekommt von Gott eine mit sieben Siegeln versiegelte Buchrolle): Off 5,1,7: Das Lamm trat heran und empfing das Buch aus der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß. Off 6,1–8,1: Die Öffnung der sieben Siegel .


Die ersten vier Siegel (die vier apokalyptischen Reiter)


  • Das erste Siegel Off 6,1–2 (Ein weißes Pferd erscheint, der Reiter (der Sieger) hat einen Bogen)
  • Das zweite Siegel Off 6,3–4 (Ein feuerrotes Pferd erscheint, der Reiter hat ein Schwert)
  • Das dritte Siegel Off 6,5–6 (Ein schwarzes Pferd erscheint, der Reiter hat eine Waage)
  • Das vierte Siegel Off 6,7–8 (Ein fahles Pferd erscheint, der Reiter heißt „der Tod“ und bekommt die Macht zu töten über ein Viertel der Erde).
  • Das fünfte Siegel Off 6,9–11 (Es erscheinen die Seelen der Märtyrer, welche ein Gericht verlangen)
  • Das sechste Siegel Off 6,12–17 (Nach Erdbeben und kosmischen Erscheinungen wird der Himmel wie eine Buchrolle zusammengerollt. Die Menschen verbergen sich in den Bergen).
  • Die Bewahrung der Gemeinde Off 7,1–17 (144.000 Gottesknechte aus zwölf Stämmen Israels bekommen ein Siegel auf die Stirn. Eine unzählige Menschenschar aus allen Nationen sammelt sich mit Palmzweigen um den Thron Gottes und das Lamm führt sie zu Wasserquellen des Lebens).
  • Das siebte Siegel Off 8,1–5 (Es tritt eine halbe Stunde Stille im Himmel ein. Danach kommen die sieben Engel mit sieben Posaunen).


Christen mögen uneins sein über den Zeitpunkt oder über die Ereignisse, die sich um sein Kommen herum abspielen werden, und manche erkennen die verschiedenen Stadien seines Kommens nicht an. Aber alle stimmen darin überein, dass er wiederkommen wird, um die Toten aufzuerwecken und zu richten, ehe er sie in die Ewigkeit führt. In diesem Zusammenhang nennt die Bibel auch das Phänomen der Entrückung, Im Tanach bzw. Alten Testament wird über die Entrückung des Henoch und des Elija berichtet. Beide wurden wegen ihres Glaubens durch Gott hin weg- und in den Himmel (Paradies?) aufgenommen und dadurch dem Tode entzogen. Auch die Propheten Jesaja, Jeremia und Ezechiel beschreiben Entrückungen.


Jesus versprach in seinen Abschiedsreden seinen Jüngern, dass er wiederkommen wird. So steht es im Evangelium nach Johannes: Johannes 14, 1-3: „Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich! In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn’s nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten? Und wenn ich hingehe, euch die Stätte zu bereiten, will ich wieder kommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin.“  So steht es auch in der Apostelgeschichte 1, 10-11: „Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Männer in weißen Gewändern. Die sagten: Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen‘.“  In den biblischen Quellen steht die Parusie in einem engen Zusammenhang mit folgenden eschatologischen Ereignissen (Eschatologie = Lehre von den letzten Dingen):

 


 
Im Alten Testament wird die Vorstellung von der Wiederkunft Christi nicht konkret erwähnt, vielmehr ist die Rede von der Erscheinung eines endzeitlichen Menschensohns.


  • Lk 12,40: Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, wo ihr es nicht meint.
  • Mk 13,26: Und dann wird man den Menschensohn auf den Wolken des Himmels kommen, sehen mit großer Macht und Herrlichkeit.
  • Mk 14,62: Jesus sagte: Ich bin es. Und ihr werdet den Menschensohn zur Rechten der Macht sitzen und mit den Wolken des Himmels kommen sehen.


Es gab verschiedene Versuche die Parusie neben den anderen Themen der Endzeit zeitlich einzuordnen. Nach einer Vorstellung erfolgt die Parusie als zweites Erscheinen Christi nach der Großen Trübsal, aber vor dem Tausendjährigen Reich. Eine andere Vorstellung für den Zeitpunkt der Parusie sind beispielsweise Jesu zweites Erscheinen schon vor der Großen Trübsal oder auch erst nach dem Tausendjährigen Reich. Aus den Schriften des Alten und des Neuen Testaments, geht hervor, dass das erste Kommen Jesu auf diese Erde zuallererst der Errettung von Menschen diente, und dass beim zweiten Kommen Jesu, er kommt, um Gericht zu halten. Über zwei wichtige Aspekte sind sich alle Bibelinterpreten einig, einerseits, dass Jesus ganz gewiss zurückkehren werde und andererseits, dass niemand den genauen Zeitpunkt der Wiederkunft weiß noch wissen kann. Nicht einmal Jesus selbst kannte den Tag seiner Wiederkehr; nur Gott kennt ihn.  Mt 24,36: Doch jenen Tag und jene Stunde kennt niemand, auch nicht die Engel im Himmel, nicht einmal der Sohn, sondern nur der Vater. Doch die Menschen können die Zeichen erkennen. Das 1. Zeichen ist das Auftreten von Krieg, Hungersnot und Erdbeben. So steht es in Mt 24, 6 bis 8: Ihr werdet von Kriegen hören und Nachrichten über Kriege werden euch beunruhigen. Gebt Acht, lasst euch nicht erschrecken! Das muss geschehen. Es ist aber noch nicht das Ende. Denn ein Volk wird sich gegen das andere erheben und ein Reich gegen das andere und an vielen Orten wird es Hungersnöte und Erdbeben geben. Doch das alles ist erst der Anfang der Wehen. Die Katastrophen, die sich in den letzten Jahren auf der ganzen Welt ereignet haben, sind immer schlimmer geworden und kommen immer häufiger vor. Erdbeben, Überschwemmungen, Dürren, Waldbrände, Hungersnöte und Krankheitsausbrüche, Epidemien, Krieg, regionale Konflikte und Terroranschläge weltweit zeigen, dass sich diese biblische Prophezeiung bereits erfüllt bzw. erfüllt hat. Das 2. und 3. Zeichen sind die Wiederherstellung Israels und dass die Botschaft des Evangeliums auf der gesamten Erde verkündet wird. Die Juden sind wieder in ihrem Land und das Christentum hat sich auf der ganzen Welt etabliert. Viele Länder betrachten das Christentum sogar als ihre nationale Religion. Beide Zeichen sind also bereits Realität. Auch das 4. Zeichen ist bereits eingetreten: Mt, 24, 12: Und dieweil die Ungerechtigkeit wird überhandnehmen, wird die Liebe in vielen erkalten. Die Verantwortungslosigkeit kirchlicher Amtsträger, die Einmischung in politische Themen oder gar Ereignisse wie das Stehlen von Opfergaben, Veruntreuung kirchlicher Mittel, sexuelles Fehlverhalten und insbesondere deren Vertuschung, veranlassen immer mehr Menschen dazu, aus der Kirche auszutreten. Das 5. Zeichen ist das Erscheinen falscher Christi und falscher Propheten. Der falsche Messias, der Antichrist, wird viele Menschen kurz vor der Wiederkunft Jesu verführen. Mt 24, 24: Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun, dass verführt werden in dem Irrtum (wo es möglich wäre) auch die Auserwählten. Oder Mk 13, 6: Als die Jünger Jesus fragten, welche Vorzeichen für Seine Wiederkunft in den letzten Tagen vorhanden sein würden, antwortete er:  Denn es werden viele kommen, unter meinem Namen und sagen: Ich bin Christus. Als Parusieverzögerung wird in der christlichen Theologie das Ausbleiben der Wiederkunft Christi bezeichnet. Im zweiten Brief des Petrus, Kapitel 3 steht geschrieben: Petrus 3, 8-9: „Eins aber sei euch nicht verborgen, ihr Lieben, dass ein Tag vor dem Herrn wie tausend Jahre ist und tausend Jahre wie ein Tag. Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten; sondern er hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verloren werden, sondern dass jedermann zur Buße finde.“ 


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